Glossar

Orientierung finden
heißt verstehen.

Das Leistungsangebot von imBlick Kinder- und Jugendhilfe soll helfen, wo Kinder und junge Erwachsene professionelle Unterstützung zum Leben brauchen. 

Die pädagogischen Lösungen passen sich an deren Bedürfnisse und die unterschiedlichen Ausgangslagen an. Sie basieren auf Konzepten und Ideen, die sich in der Sozialen Arbeit und Pädagogik seit Jahren erfolgreich bewährt haben. 

Hier werden einige davon vorgestellt:

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A

Ambulantes Clearing 

Das ambulante Clearing wird bei Kindern, Jugendlichen oder in Familien in Krisen eingesetzt, bei denen ein noch nicht fest definierter sozialpädagogischer Hilfebedarf besteht.
Wenn vielfältige Probleme den Fall unübersichtlich wirken lassen, leistet das ambulante Clearing als Methode einen wichtigen Beitrag zu einer strukturierten Klärung, welche Hilfe am besten zu der Person passen könnte.

Auslandshilfe

Falls herkömmliche Jugendhilfsangebote keine ausreichende Alternative mehr bieten, sind maßgeschneiderte pädagogische Hilfen im Ausland eine Möglichkeit, mit größtmöglichem Abstand zum gewohnten Lebensumfeld eine positive Verhaltensänderung herbeizuführen.

Auszeit

Eine pädagogische Auszeit ist ein Ortswechsel und eine vorübergehende Pause von der normalen pädagogischen Umgebung, die dazu dient, Raum für Reflexion und Unterstützung zu schaffen. Während dieser Zeit kann eine Person zur Ruhe kommen und neue Perspektiven finden.

B

Betreuer

Eine pädagogische Fachkraft, die über spezifische pädagogische Qualifikation und Erfahrungen verfügt, um im Rahmen der ambulanten oder stationären Projekte die individuellen Bedürfnisse des Gegenübers zu erkennen und in der Entwicklung optimal zu unterstützen.

C

Clearing

In einem Clearing wird im Rahmen einer temporär stationären Unterbringung eine umfassende Diagnostik und Klärung der individuellen Situation und Bedürfnisse des Kindes oder Jugendlichen ermöglicht. Dabei fließen verschiedene pädagogische, psychologische und soziale Aspekte in die Bewertung ein, um die weitere Unterstützung und Betreuung des Kindes oder Jugendlichen zu gewährleisten.

E

Elternberatung

Diese Hilfe zielt darauf ab, Eltern bei der Erziehung und Entwicklung ihrer Kinder zu unterstützen, indem sie Informationen, Ratschläge und praktische Hilfestellungen erhalten. Dies kann Themen wie Erziehungsmethoden, familiäre Herausforderungen, Entwicklungsstörungen, Schulprobleme und andere pädagogische Belange umfassen. Die Elternberatung im Rahmen des SGB 8 ist darauf ausgerichtet, die Eltern in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken und das Wohl des Kindes zu fördern.

Erziehungsberatung

Ein Wandel von Lebensbedingungen und die Zunahme von Strukturveränderungen kann zu Orientierungslosigkeit und Verunsicherung führen.
Für Familien, Kinder und Jugendliche bringt das neue Belastungen mit sich.
Wenn die Anforderungen an die Erziehung die Möglichkeiten der Eltern übersteigt, helfen ihnen pädagogische Fachkräfte, dem Erziehungsauftrag nachzukommen.

Ergänzungskraft

Pädagogische Ergänzungskräfte sind meist Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger mit einer mindestens zweijährigen Ausbildung mit anschließendem praktischen Anerkennungsjahr. Je nach Bundesland sind pädagogische Ergänzungskräfte auch Sozialassistentinnen und -assistenten, Heilerziehungshelferinnen und -helfer oder Absolventen pädagogischer Studiengänge.

Erziehungsfachstelle / Erziehungsstelle

Eine Erziehungsstelle ist eine Betreuungsform bei der Familien, Paare oder Einzelpersonen mit fachlich-pädagogischer Ausbildung bis zu zwei Kinder / Jugendliche in ihrem privaten Haushalt aufnehmen. Durch den geschützten Rahmen einer familiären Unterbringung und den Aufbau einer stabilen Beziehung wird diesen Kindern ermöglicht, in Geborgenheit und Fürsorge aufzuwachsen. 

Erziehungsstelleninhaber

Der Erziehungsstelleninhaber trägt Verantwortung für die zu betreuenden Kinder und Jugendlichen im eigenen Haushalt und stellt in diesem adäquate Räumlichkeiten zur Unterbringung der Kinder zur Verfügung.
Er kann bei seinem Erziehungsauftrag auf sein stabiles Familiensystem und eine gute Vernetzung im Sozialraum zurückgreifen. Wichtig sind außerdem fundierte Lebens- und Berufserfahrungen, sowie ein kompetenter Umgang mit Krisen und ein Wissen um die eigenen Stärken und Schwächen. Die Fachkraft muss in der Lage sein, glaubwürdige und authentische Beziehungen zu Kindern herstellen zu können und dabei das richtige Maß zwischen Nähe und Distanz zu finden.

F

Fachberatung

Fachberatung unterstützt mit hoher Beratungskompetenz die pädagogischen Mitarbeiter in ihren pädagogischen Aufgaben.
Wenn es um Prozesse und Strukturen geht, rechtliche Zusammenhänge einer Klärung bedürfen oder die Konzeptionsentwicklung ein Update braucht, dient die Arbeit der Fachberatung der Sicherung von Qualitätsansprüchen und pädagogischem Handlungserfolg.
Manchmal reicht ein Impuls. Ein anderes Mal braucht es klare To-dos oder den Austausch zu neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Fachberater motivieren zur positiven Veränderung und Weiterentwicklung. Sie garantieren die Einhaltung fachlicher Standards, helfen mit pädagogischer Expertise aus und fördern kollegiale Vernetzung und Zusammenhalt.

H

Hilfen für junge Volljährige

Unter Hilfen für junge Volljährige werden Betreuungsangebote für junge Erwachsene verstanden. Sie werden auf eigenen Antrag gewährt und sollen die Persönlichkeitsentwicklung und eigenverantwortliche Lebensführung ermöglichen.

I

Intensive Sozialpädagogische Einzelbetreuung

Diese sozialpädagogische Hilfeform ist ein Angebot für Kinder und Jugendliche, die als besonders auffällig gelten und häufig auch delinquent in Erscheinung getreten sind. Sie ist auf längere Dauer angelegt und orientiert sich an den jeweiligen individuellen Bedürfnissen und den vorhandenen Ressourcen des jungen Menschen. Sollte ein Herauslösen aus gewohnten Strukturen erforderlich sein, finden Kinder und Jugendliche fern ihrer bisherigen Umgebung im europäischen Inland einen geeigneten Projektrahmen, um Verhaltens- und Beziehungsmuster nachhaltig zu verändern.

Individualpädagogik

Bei herausfordernden Ausgangslagen im Bereich der Hilfen zur Erziehung zielt der Ansatz der Individualpädagogik darauf ab, jedes Kind oder jeden Jugendlichen entsprechend seiner einzigartigen Persönlichkeit in seiner individuellen Entwicklung zu unterstützen.
Sie ist einerseits Konzept im Rahmen der Hilfen zur Erziehung bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen in Form von Standortmaßnahmen und Reiseprojekten im In- und Ausland. Darüber hinaus ist mit Individualpädagogik eine Haltung verbunden, die in besonderer Weise auf die persönliche Situation und die Ressourcen des Jugendlichen eingeht.

individualpädagogische Hilfen

Individualpädagogische Hilfen sind in ihrer äußeren Gestaltung flexibel und inhaltlich durch spezifische pädagogische Leitlinien und Haltungen gekennzeichnet.
Ihr Merkmal ist die große Kontinuität und Verbindlichkeit der Betreuenden in allen Phasen der Betreuung, die ohne Schichtdienstsystem und Betreuerwechsel verläuft.
Der unverwechselbare Charakter solcher individualpädagogischen Betreuungsformen ist die Einzigartigkeit des Projektes.
Die am Hilfeprozess Beteiligten verfügen über ein hohes Maß an persönlicher und fachlicher Eignung und bringen mit ihrem Lebensentwurf einen grundsätzlichen Bestandteil des professionellen Betreuungsangebots mit ein.

Inlandsmaßnahmen

Wenn stationäre Erziehung in Regel- oder Intensivgruppen den Jugendlichen nicht mehr erreicht, erzielt ein 1:1-Setting außerhalb der Gruppe oftmals gute Betreuungserfolge in familienähnlichen Bedingungen oder mit Einzelbetreuern im Inland.

K

Koordinator

Fähigkeiten sind einzigartig. Probleme auch. Weil kein Mensch dem anderen gleicht, braucht es eine individuelle Analyse um ihm zu helfen.
Bei der Förderung von Kindern und Jugendlichen im ambulanten und stationären Bereich werden die Programme zielgerichtet von einem Koordinator mit Leitungsfunktion gelenkt.
Er/sie ist eine Art kreativer Dirigent, welcher die in den diversen Fachbereichen tätigen Personen und Institutionen vernetzt und berät. Ihm obliegt die Entwicklung, Steuerung und Begleitung von Hilfeprozessen. Darüber hinaus ist es die Aufgabe der Koordinatoren, eigene pädagogische Ideen und konzeptionelle Beiträge zur Zielerreichung einzureichen und den Aufbau stationärer Betreuungsformen voranzutreiben.

Krisenintervention

Eine Methode, die bei emotionalen oder psychischen Problemen sofortiges Handeln des Sozialarbeiters erfordert.
Mit Unterstützung durch Fachleute, wie z.B. Psychologen, wird durch die Bereitstellung von sicheren Umgebungen und Ressourcen dem Jugendlichen, temporär geholfen.

M

Mobile Beratung

Außerhalb von festen Beratungsstellen kommen Sozialarbeiter und Sozialpädagogen direkt zu den Familien nach Hause, in Schulen, Jugendzentren oder andere Orte, um Unterstützung für Kinder und Jugendliche anzubieten.

P

Pädagogische Fachkräfte

Als Pädagogische Fachkraft gilt eine Person mit einer umfassenden theoretischen und fachpraktischen Ausbildung in diesem Bereich.
Sie verfügt über notwendige Kenntnisse und Kompetenzen, um in der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe pädagogisch sinnvoll handeln zu können und muss dabei ein hohes Maß an Selbstreflexion mitbringen.

Pflegefamilie

Ist eine dem Kindeswohl entsprechende Erziehung in der eigenen Familie nicht gewährleistet, können Behörden das Kind vorübergehend oder längerfristig in eine Pflegefamilie oder Erziehungsstelle unterbringen.
Diese zeichnet sich durch eine enge Beziehung zwischen dem betreuten jungen Menschen und den betreuenden Familienmitgliedern aus, die im besten Fall eine pädagogische Ausbildung mitbringen. Diese Betreuungssituation ist rund-um-die-Uhr gewährleistet.
Dem Kind/Jugendlichen steht innerhalb des privaten Wohnraumes ein eigenes Zimmer zur Verfügung.

Projektstelle

Projektstellen sind familienanaloge Wohnformen für Kinder und Jugendliche, die in einer akuten Krise ein individuelles Betreuungsangebot außerhalb der Ursprungsfamilie benötigen.
Dort kümmert sich eine pädagogische Fachkraft hauptamtlich professionell in ihrem eigenen Zuhause um 1 bis 2 Kinder und lässt diese am Familienalltag teilhaben und bei sich aufwachsen.
Diese individualpädagogische Hilfe ist für Kinder und Jugendliche mit geringer Gruppenfähigkeit konzipiert und findet in Deutschland oder im europäischen Inland statt.
Die Projektstelle steht synonym für Erziehungsfachstelle oder Erziehungsstelle.

R

Reiseprojekt / Reisepädagogik

Kinder und Jugendliche, die in den herkömmlichen Settings der Heimerziehung nicht angemessen betreut werden können, finden in Reiseprojekten auf Basis der Reisepädagogik eine Alternative zur stationären Unterbringung.
Dieses Konzept zielt darauf ab, fernab des bekannten Milieus durch positives Erfahrungswissen und Bewältigung von Herausforderungen ein persönliches Wachstum, soziale Kompetenzen, Teamarbeit und Selbstvertrauen zu fördern. In enger Begleitung durch den Sozialarbeiter vermittelt das Leben in der Ferne ein hohes Maß an Rücksichtnahme sowie Kreativität bei der Entwicklung von Frustrationstoleranz.
Die Teilnehmer lernen im Rahmen ihrer Reise sich selbst und andere besser kennen, finden in einer tragfähigen Beziehung einen Halt und im besten Fall ein neues Ziel für ein selbstbestimmtes Leben.

S

Sozialpädagogische Familienhilfe

Bei dieser ambulanten Hilfeform wird die gesamte Familie für mehrere Stunden in der Woche über einen längeren Zeitraum betreut und unterstützt.
Dabei helfen Sozialarbeiter den Eltern durch enge Be­gleitung bei ihren Erziehungsaufgaben, der Lösung von Konflikten und Krisen sowie im Kontakt mit Behörden. Im Rahmen der Hilfe zur Selbst­hilfe soll ein hoher Grad an selbstständiger Lebensführung und Erziehungskompetenz erreicht werden.
Diese Methode orientiert sich am gesamten Familiensystem und an dessen sozialem Netzwerk. Sie bedarf einer gewissen Problemeinsicht und Bereitschaft, Hilfe anzunehmen.

Sozialpädagogische Lebensgemeinschaft (SPLG)

Die Sozialpädagogische Lebensgemeinschaft (abgekürzt SPL oder auch SPLG) ist eine dezentrale Form der stationären Unterbringung, in der ein bis zwei Kinder und Jugendliche im Haushalt einer pädagogischen Fachkraft betreut werden. In dieser individuellen Form der Unterbringung wird das Kind / der Jugendliche ins familiäre Leben der Betreuungsperson integriert, um von positiver Bindung, Sicherheit und Stabilität zu profitieren.
Die Unterbringungsform ist für Kinder und Jugendliche geeignet, die vor allem einen Bedarf an familiärer Nähe und Struktur haben.

Siehe auch –> Erziehungsfachstelle

U

UMA

Bei den unbegleiteten minderjährigen Ausländern (UMA) liegt der Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit auf einer sicheren Inobhutnahme und psychosozialen Versorgung, die auf die besonderen interkulturellen Bedürfnisse und Fluchterfahrungen der Kinder und Jugendlichen eingeht. Das Kind oder der Jugendliche findet in einer geeigneten Einrichtung oder einer alternativen Wohnform ein temporäres Zuhause. Die sozialpädagogische Betreuung hat das Ziel der gesellschaftlichen, sozialen und beruflichen Integration sowie einer Verselbstständigung.

W

Wanderprojekt

Auf Wanderungen, die über Wochen oder Monate andauern, finden besonders verhaltensauffällige Jugendliche in reizreduzierter Umgebung einen Zugang zu den eigenen Emotionen und Ressourcen.
Die Natur wird zum handlungsorientierten Lernraum, der konsequent Grenzen, aber auch Sicherheit vermitteln kann. Das gemeinsame Gehen über einen langen Zeitraum lässt Vertrauen und den Wert gegenseitiger Verlässlichkeit erfahrbar werden. Gezielte Reflexion hilft, diese positiven Erfahrungen in den Alltag zu übertragen.

Wohngruppe

Die Wohngruppe versteht sich als Schutz- und Lebensraum für Kinder und Jugendliche in besonders schwierigen Lebenssituationen. Dort erfahren sie klare Strukturen, eine Alltagsorientierung und die Gruppe als Ort für soziales Lernen. In dieser Betreuungsform leben mehrere Kinder und Jugendliche zusammen und werden von erfahrenen pädagogischen Fachkräften rund um die Uhr im Schichtdienst in ihrer individuellen Entwicklung gefördert. Weil eins der Ziele die Rückführung in die Herkunftsfamilie ist, stellt die Elternarbeit einen Schwerpunkt der Arbeit dar.

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